14. März 2014 · 12:41 pm
Mal wieder so ein Thema, zu dem ich mich eigentlich nicht äußern wollte, weil es mir zu doof ist. Aber so ist es nun mal mit mir – ich kann einfach nicht anders!
Es geht um Attila Hildmann, genauer gesagt um ein Interview, das er der Berliner Morgenpost gegeben hat. Ein riesen Aufreger in der veganen Szene und zum ersten Mal in der ganzen Diskussion um Attila muss ich sagen: zu Recht!
Hier mal ein Auszug aus dem Interview, damit ihr wisst was ich meine:
Ich bin wahrscheinlich der König der Flexitarier-Bewegung. Es gibt viele Leute, die machen die Challenges für 30 oder 60 Tage. Danach essen sie wieder normal oder lassen bestimmte Kochtipps in ihren Alltag einfließen.
Flexitarier als Einstieg ist ja gar kein Problem, haben wir nicht alle mal so angefangen? Dass er es also nicht verteufelt, wenn Leute nicht von jetzt auf gleich vom Karnisten zum Veganer werden, finde ich absolut ok und nicht kritikwürdig. Seine Programme sind auch für viele bestimmt ein guter Einstieg in das vegane Leben, das will ich auch nicht in Abrede stellen. Aber es als Leistung zu begreifen, dass Leute mal für 30 oder 60 Tage anders essen und danach back to normal gehen, wie er ja selbst sagt?? Ne, sorry!
Oder hier, mein Lieblingszitat:
Ich fahre einen Porsche mit Lederausstattung, mache Fitness, verkaufe vegane Ernährung als Diät – das passt denen nicht.[…] Hätte ich nicht Hunderttausende für das Thema begeistert, dann würden die [„Müsli-Jochens“] jetzt immer noch im Kreis sitzen und sich die Hände halten und denken, wie geil sie sind und wie böse alle anderen.
Also mal langsam mit den jungen Pferden. Ob Attila Hildmann Fitness macht oder nicht, ob er Kraftsport macht oder nicht, das stört wohl kaum einen Veganer – sieht man ja auch am positiven Image von Strongman Patrick Baboumian.
Was allerdings stört, ist, dass jemand sich als Veganer bezeichnet aber Lederschuhe kauft. Die Betonung liegt hier auf KAUFT. Ich hab auch noch Ledersachen zu Hause, die ich hatte bevor ich angefangen habe mich mit Tierrechten zu beschäftigen. Die trag ich auch noch bis sie kaputt gehen. Hilft ja auch keinem sie wegzuschmeißen. Aber ich kauf halt keine neuen Ledersachen mehr.
Ganz abgesehen davon, dass der letzte Satz ein ziemlicher Schuss unter die Gürtellinie ist. Ich kann ja verstehen, dass er frustriert ist, weil er oft kritisiert wird. Aber das ist wirklich beleidigend und vor allem selbstüberschätzend. Als hätte er ganz allein die vegane Szene gerettet! Als würde es keinen Björn Moschinski geben, keine Alicia Silverstone und keine Rory Freedman!!
Naja, Attila will ja jetzt ohnehin in Hollywood groß rauskommen. Dann kann er sich ja mit den „Oatmeal-Dudes“ anlegen und hier hat sich das „Problem“ von selbst erledigt!