Schlagwort-Archive: Vegetarismus

Aktiv werden – aber wie?

Massentierhaltung, Tierversuche, Zoos und Zirkusshows – Tierquälerei ist allgegenwärtig, wenn man sich mit vegetarischer oder veganer Lebensweise beschäftigt.

„Da muss man doch was machen!“

Ihr wollt aktiv werden, wisst aber nicht so genau wie? Hier mal ein paar Vorschläge wie ihr ganz unkompliziert und ohne viel Aufwand starten könnt…

Klamotten:
Kauft euch ein T-Shirt, eine Tasche oder was auch immer ihr wollt und lauft Werbung für Veganismus. „Spread the word“ ist hier das Motto. So bleibt das Thema im Bewusstsein, ohne, dass irgendwer die moralische Keule schwingt oder missioniert.

Petitionen unterschreiben:
Kostet nur sehr wenig Zeit, hilft aber enorm viel: Petitionen. Je mehr Menschen unterschreiben, desto mehr Druck wird auf Entscheidungsbefugte wie Gerichte oder den Bundestag ausgeübt. Auf change.org findet ihr aktuelle Petitionen zu allen möglichen Themen.

Pferd_flickr

Foto: Christof G. auf flickr

Gassi gehen, Katzen streicheln, Pferde putzen:
Tierheime und Gnadenhöfe sind chronisch unterbesetzt und haben viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Menschen. Sie freuen sich also über jede Hilfe, die sie kriegen können. Dazu gehört auch Hunde ausführen, junge Katzen handzahm machen und ausgediente Schulpferde pflegen. Fragt einfach mal vor Ort nach!

Tierpatenschaft:
Fast jedes Tierheim und zahlreiche andere Organisationen bieten Tierpatenschaften an. Ihr zahlt jährlich einen bestimmten Beitrag, meist so um die 50 Euro. Und im Gegenzug bekommt ihr ein Foto eures Tieres und erfahrt etwas über dessen Geschichte. Die Patenschaften sind auch ein tolles Geschenk. Mein bester Freund ist jetzt z.B. stolzer Pate eines Koalas 🙂

Aktivisten Netzwerk:
Manche Organisationen haben sowas wie einen Pool von Freiwiliigen, die sie anschreiben wenn eine Aktion geplant ist. Und dann könnt ihr mitmachen wenn ihr Zeit habt, oder eben nicht wenn ihr gerade viel um die Ohren habt. Das Deutsche Tierschutzbüro hat beispielsweise so ein Aktivisten-Netzwerk. Da könnt ihr genau festlegen, was ihr machen würdet, von Flyer verteilen bishin zu Tierrettungen. Auch die Albert-Schweitzer-Stiftung hat einen Aktions-Newsletter.

So, das waren mal ein paar Ideen zum Starten. Wisst ihr noch andere Möglichkeiten, in den Aktivismus zu starten? Dann ab damit in die Kommentare 🙂

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Ungesunde Veggies? Wer lesen kann ist klar im Vorteil

Im Moment kursiert eine Studie in den Medien, der zufolge Vegetarier ungesünder leben als Fleischesser. So schreibt zum Beispiel der Focus:

Die Grazer Studie ergab weiter, dass Vegetarier stärker durch Krankheiten beeinträchtigt werden, häufiger zum Arzt gehen und mehr medizinische Therapien benötigen als Fleischesser. Zudem geht der Fleischverzicht offenbar mit einer niedrigeren Lebensqualität einher. In allen vier untersuchten Kategorien der Lebensqualität lagen die Werte der Vegetarier niedriger: körperliche und psychologische Gesundheit, soziale Beziehungen und umweltbedingte Lebensqualität.

Die gezogenen Schlüsse sind jedoch aus mehreren Gründen übertrieben und platt. Hierzu habe ich ein sehr gutes Statement von der Albert-Schweitzer-Stiftung gefunden.

Die Kernpunkte im Überblick:

  1. Die ach-so-großen Unterschiede waren oft im Null-Komma bereich. Veggies waren z.B. in 12 Monaten bei 1,69 Ärzten, Fleischesser bei 1,6.
  2. Es war kein fundierter Vergleich zwischen Omni und Veggie. In der Veggie-Gruppe waren auch Leute, die Fisch essen.
  3. Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, stellen oft auch ihre Ernährung um, in der Hoffnung auf Linderung. Daher mehr kranke Veggies als kranke Fleischesser

Dazu noch ein wichtiger Gedanke von mir: Die Milch macht’s.
Vegetarier neigen oft dazu, vermehrt Käse und andere Milchprodukte zu essen. Das heißt es gibt dann an Stelle des Wiener Schnitzels halt Käsespätzle. Dass Milch Krebs auslöst, vor allem Brustkrebs und Prostatakrebs, ist mittlerweile durch Studien bewiesen. Man hätte also noch eine dritte Gruppe untersuchen müssen, und zwar Veganer. Dann wäre das Ergebnis sicher anders ausgefallen. Lest die China Study oder schaut Gabel statt Skalpell!

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Was denken die Leute denn, was Löwen so fressen? Löwenzahn?

Eigentlich wollte ich mich ja nicht äußern zu den aktuellen Aufregern rund um Tierrechte und vegetarisches Leben.

Wenn ich auch nur ein paar Sekunden daran denke, dass es Menschen gibt, die mit vollen Ernst in einem journalistischen Medium das „Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg“-Argument bringen dürfen, werd ich zu Gernot Hassknecht.

Auch das Drama um Marius, den Giraffenjungen, ist so ein Fall. Ich freue mich ja, dass die Menschen ihre Tierliebe (noch) nicht komplett verloren haben und sich wenigstens noch über solche Einzelschicksale Gedanken machen. Aber dass nur wenige Menschen auf die Idee kommen, mal ihre gesamte Sicht auf die Tierwelt zu überdenken, das geht nur schwer in meinen Kopf.

1. Was denken die Leute denn, was Löwen so fressen? Löwenzahn? Bestimmt nicht! Normalerweise sind die Tiere halt anonym und schon mundgerecht verarbeitet, aber Tiere (= Individuen, Lebewesen) sind es trotzdem.

2. Jedes Schwein, jedes Huhn und jedes Rind wurde vor Vollendung der Jugend oder kurz danach für uns getötet. Länger sind die Tiere nicht produktiv und damit ertragreich genug, weil sie so überzüchtet sind, dass der Körper kollabiert und die Tiere krank werden. Männliche Küken werden ja sogar sofort nach der Geburt getötet, weil sie keine Eier legen können.

3. Dass Marius überhaupt in Gefangenschaft leben musste, nur damit wir Menschen uns mal die süßen, exotischen Tiere mit dem langen Hals anschauen können, stört anscheinend niemanden. Gleiches gilt natürlich auch für den Löwen – abgesehen von dem langen Hals ;).

4. Sollten wir vielleicht langsam mal darüber nachdenken, ob wir einzelne Tiere leiden lassen dürfen, um der Art etwas „Gutes“ zu tun, nämlich für ihr Überleben zu sorgen. Marius interessiert es herzlich wenig, ob das Überleben seiner Art mit seinem Tod sichergestellt wurde.

Wer sich damit mal genauer auseinandersetzen will, dem kann ich nur unbedingt das Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit“ von Hilal Szegin empfehlen. Ich hab es gerade angefangen zu lesen und bin begeistert. Eine moralische Betrachtung verschiedener Themen, unter anderen Tierversuche und Zoos. Sie selbst ist übrigens Veganerin. Wenn ich das Buch fertig habe, berichte ich genauer!

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Nahrungskette: Menschen sind auf gleicher Stufe wie Anchovis

„Der Mensch ist am oberen Ende der Nahrungskette – darum ist es normal, dass wir Fleisch essen“ – das Standard-Argument von Fleischessern.

Eine aktuelle Studie kann dieses Selbstbild aber nicht bestätigen. Französische Wissenschaftler haben sich die Tier- und Menschenwelt mal genauer angeschaut und siehe da – alles Schall und Rauch.
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McDonald’s Pommes – vegetarisch oder nicht??

Laut einem Artikel, den ich jetzt leider nicht mehr finde *heul* sind in den Pommes von Mc Donald’s Rindfleischaromen enthalten, sie sind also nicht vegetarisch und schon gar nicht vegan.

Laut der Seite des Fast-Food-Giganten selbst, sind sie aber absolut safe und vegan. In der Produktbeschreibung stehen nur folgende Zutaten:

Kartoffeln, pflanzliches Öl, Dextrose, Stabilisator: E450i (Dinatriumdiphosphat).

Was also stimmt jetzt, vegan oder nicht?!?

Ich bin jedenfalls verwirrt. Außerdem hab ich die immer gern gegessen wenn ich mit Freunden unterwegs war und die unbedingt da hin wollten. Wisst ihr mehr? Dann schreibt in die Kommentare!!

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Buch-Überraschung: Skinny Bitch

Ich stehe ja nicht wirklich auf die typischen „wir wollen alle magersüchtig aussehen“-Ratgeber.

Neulich hat es mich aber doch geritten und ich habe „Skinny Bitch“ von Rory Freedman und Kim Barnouin gekauft. Und ich muss sagen – ich bin mehr als positiv überrascht!

Die beiden sind überzeugte Veganerinnen. Und zwar nicht, weil es sie so schön schlank macht, sondern aus Tierrechtsgründen. Vordergründig geht es in dem Buch darum, wie aus uns Damen sexy Bitches werden. Untertitel „Die Wahrheit über schlechtes Essen, fette Frauen und gutes Aussehen“. Passend dazu sind beide aus der Modebranche, Kim als Model und Rory als Agentin.

Die ersten Kapitel beschäftigen sich auch wirklicht mit Diäten, mit Low-Carb und Atkins und was es sonst noch alles für Scheiße auf dem Diät-Markt gibt. Doch dann schwenken sie auf einmal um und beginnen einen Feldzug für Tierrechte, Vegetarismus und schließlich sogar Veganismus!

Als würde ich diese Themen magisch anziehen 🙂

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Wenn Sie Fleisch essen, essen Sie hohen Blutdruck, Stress und Adrenalin. Sie essen Angst, Trauer und Wut. Sie essen Leid, Entsetzen und Mord. Sie essen Grausamkeit. Man ist, was man isst.

Zwar sind die beiden nicht gerade gemäßigt in ihrer Ausdrucksweise. Ihrem Erfolg hat das aber nicht geschadet und so waren sie sogar Nummer Eins auf der Bestsellerliste der USA. Vielleicht bringen sie die ein oder andere Fashionista ja zum Umdenken !?!

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Jetzt geht’s um die Wurst – Artikel auf Spiegel Online

Eigentlich wollte ich in meinem neuen Post etwas Positives schreiben. Wollte euch ein Buch vorstellen oder einen guten Film. Oder was Leckeres zu Futtern.

Aber mal wieder werde ich statt dessen versuchen, euer Bewusstsein zu schärfen.

Auf Spiegel Online habe ich dank einer Freundin einen Artikel von einem Vegetarier entdeckt, den ich hier einfach kommentieren muss. Er heißt „Jetzt geht’s um die Wurst“ und beschreibt, wie ein Vegetarier Weißwurst isst. Wegen einer Wette.  Er beschreibt außerdem, wie er zum Vegetarier wurde und was er von Veganern hält. Er beschreibt seine Zweifel, seine Erfahrung mit der Weißwurst-Wette und dass er trotz allem Vegetarier geblieben ist – „vorerst“.

Dieser Artikel ist aus mehreren Gründen scheiße unvorteilhaft. Klar, nobody is perfect. Aber dass ein Vegetarier tatsächlich für ein paar Euro seine Prinzipien über Bord wirft und Fleisch isst (seine Kumpels haben jeder 15 Euro geboten wenn er eine Weißwurst isst), lässt Vegetarier einfach dumm dastehen. Klar, jeder ist für sich selbst verantwortlich und eine Wurst im Leben ist sicher weniger schlimm als jeden Tag Wurst zu essen. Aber was man nicht vergessen darf :  Jeder Vegetarier – insbesondere wenn er für Spiegel Online schreibt – repräsentiert Vegetarismus als Solchen, die gesamte Bewegung.

Das ist blöde, das ist nervig, aber es ist so. Und wenn ein Vegetarier für ein paar Euros/Bier Fleisch isst, dann macht uns das einfach unglaubwürdig. Plus: er beschreibt in dem Artikel, wie gut ihm die Wurst doch geschmeckt hat. Ja, das war ehrlich. Klar, lügen ist auch nicht wirklich besser. Aber ich höre schon tausende Fleischesser „Siehste!“ schreien. Wenn selbst nem Veggie Fleisch schmeckt…

Und zweitens schrieb er über eine Phase in seinem Veggie-Leben, in der er Veganer werden wollte. In seiner Schule war ein Veganer, der ihn überzeugt hatte. Im Nachhinein schreibt er aber, wie gut es ist, dass er kein Veganer geworden ist – immerhin war der Typ aus der Schule total blass und ausgemergelt.

Ich hatte enormen Respekt, wollte freilich nicht wahrhaben, dass seine Ernährung Martin ziemlich zugesetzt hatte. Er war abgemagert und im Gesicht schrecklich blass.

WTF?????

Dass selbst ein an sich intelligenter Vegetarier dieses Vorurteil weiter in die Welt trägt verstehe ich einfach nicht.  Nicht jeder Veganer ist ausgemergelt und abgemagert – im Gegenteil. Ihr kennt doch alle Dirk Bach? Der ist Vegetarier!! Und weiß nicht jede Frau aus der Cosmo, der Brigitte, der Petra, der Schlag-mich-tot wie viiieeel Fett Nüsse enthalten? Und Bohnen oder Linsen erst! Hat der schon mal was von Soja-Produkten gehört?

Veganer Pudding, stink normale Zartbitter-Schokolade, veganer Kuchen, Nudeln, Obst, Gemüse, Tofu-Burger,…

Er endet damit, dass er danach ernsthaft überlegt hat, ob er weiter Vegetarier sein möchte oder nicht. Der letzte Abschnitt:

Richard David Precht geht in seinem Buch „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ auch der Frage „Dürfen wir Tiere essen?“ nach. Nach ein paar Seiten schließt er ziemlich hilflos: „Man wird wohl sagen müssen, dass die Argumente gegen das Fleischessen wahrscheinlich besser sind als die Argumente, die dafür sprechen. Ob man nun ganz auf den Hamburger und das Brathähnchen verzichtet oder einfach nur etwas seltener als bisher Fleisch isst, hängt sehr davon ab, wie sehr man sich in dieser Frage sensibilisieren lässt.“

Ich bleibe dann mal lieber sensibel. Vorerst.

Schade, dass es nur für ein vorerst ausreicht…

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