20. Januar 2009 · 11:39 am
Auf meinen letzten Post kamen einige Reaktionen. Das Hauptargument: Als Veggie kann man nicht gesund leben. Um einen Kommentar möchte ich mich hier nochmal besonders kümmern.
Beachtet man diese Sache aus Sicht der Evolution (Darwin-Jahr) und der vom menschlichen Körper benötigten Nährstoffe, ist es im Maße der Ernährung zumindest wichtig. Jeder Mensch, der sich gesund ernähren will – ohne Zusatzstoffe von Pharmakonzernen zu sich zu nehmen, die übrigens auch Antibiotika für die Viehzucht herstellen – braucht Fleisch (in Maßen).
Das ist schlichtweg falsch. Gerade wenn wir von vegetarischer Ernährung sprechen, muss man sich noch nichtmal groß Gedanken über seine Ernährung machen und lebt weiterhin gesund. Wir sind nicht ohne Grund Omnivore, also Allesfresser. Fleisch bringt uns vor allem zwei Dinge: Protein und Vitamin B12. Das Protein bekommt man als Veggie aus Milch, Joghurt, Käse,… und auch das B12 kann man durch Käse und mittlerweile sogar durch Obstsäfte bekommen. Auch als Veganer kann man gesund leben, wie Ärzte und Ernährungswissenschaflter herausgefunden haben. Man muss nur ein bisschen Zeit und Hirnschmalz in seine Ernährung investieren, um möglichst vielseitig zu essen und so alle Nährstoffe zu bekommen. Proteine bekommt man z.B. wunderbar über Nüsse, auch das berühmte Omega-3 ist in Nüssen und Kiwis enthalten. Wir müssen also keine Fische töten um gesund und intelligent zu sein 🙂
2. Es ist also durchaus für die Gesundheit bedenklich, wenn man vegetarisch/vegan lebt. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Menschen die Massentierzucht für schrecklich halten, aber dennoch Fleisch essen.
Dass das nicht stimmt habe ich oben schon wiederlegt. Aber auch die Menschen, die sagen, dass sie Fleisch ja nur essen, damit sie keinen qualvollen Mangelerscheinungs-Tod sterben, essen mehrmals am Tag Fleisch. Zum Frühstück gibt’s ein Schinkenbrot oder Bacon, zu Mittag Schnitzel mit Pommes oder meinetwegen einen Salat mit Putenstreifen und zu Abend ein Salami-Brot. Und das nennen diese Leute dann „in Maßen“? Für die Gesundheit wäre es besser, die Menschen würden nicht so viel Geld zu BK, McDoof etc. tragen, wo es immer viel Fleisch gibt, sondern lieber mal was gesundes essen. Alle Ärzte sind sich einig, dass die westliche Ernährung viel zu Fleisch- und Fettlastig ist. Das kann also nicht das Argument der Wahl sein.
3. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass eine strenge BIO-Ernährung für viele Menschen nicht bezahlbar ist. Massenproduktion von Lebensmitteln ist billig. Solang es Menschen gibt, die sich gerademal Discountprodukte leisten können, wird man kein Umdenken in der breiten Masse finden.
Erstens sagte ich nicht, dass wir alle jetzt zu Alnatura rennen sollen. Ich selbst bin Studentin und habe nicht gerade Geld in Massen. Aber es gibt nichts billigeres als Gemüse vom Aldi. Dazu noch ein paar Kräuter und eine Portion Nudeln, Reis oder Kartoffeln und voilà – Essen ist fertig! Billiger geht es nicht. Gerade das Fleisch schlägt zu Buche und man kann ordentlich Geld einsparen, wenn man es weglässt. Plus: Es gibt in jedem Discounter schon eine Bio-Marke, die deutlich billiger ist als aus dem Reformhaus. Darauf kann man also auch zurück greifen. Und man braucht auch nicht dreimal am Tag Fleisch um gesund zu sein, im Gegenteil!!!!
Dennoch sind wir Allesfresser. Und wir fressen nicht Fleisch UND Pflanzen, weil wir ENTWEDER tierische ODER pflanzliche Nährstoffe benötigen, sondern wir BEIDES für einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt benötigen.
Naja, darüber streiten die Wissenschaftler noch trefflich. Wenn schon auf Darwin bezogen wurde bleibe ich auch mal bei seiner Theorie. „The fittest survives“, also der, der sich am besten an veränderliche Situationen anpassen kann. Das gilt natürlich für die gesamte Spezies, kann aber auch schon auf jedes einzelne Wesen zutreffen. Jetzt eine Frage: Wer hat mehr Chancen in der Natur: das Lebewesen, das rein carnivor ist und Pflanzen nicht verdauern kann, oder das Lebewesen das omnivor ist und alles verdauen und in Energie umwandeln kann was es findet?
Wie schon erwähnt geht es bei Fleisch vor allem um Fett und Protein. In der Natur ist es natürlich leichter einen Hasen zu essen als die entsprechene Menge Obst und Gemüse zu sammeln. Darum das Fleisch. Aber es geht beim Essen nur um Nährstoffe, und die bekommen wir heute alle aus einer rein pflanzlichen Ernährung. Und wenn wir mal bei Darwin-Zeiten bleiben: Vitamin B12 kommt nicht nur im Tiermagen vor. Bakterien, die den Boden bevölkern produzieren das Vitamin auch. Demnach ist es auch in Pflanzen enthalten und war es zu Darwin-Zeiten auch noch. Erst seit der industriellen Produktion mit dem hohen Einsatz an Chemikalien kommen die Bakterien im Boden nicht mehr vor weil sie von den Mitteln abgetötet werden. Noch ein Punkt für Veggies 😉
So, meine Finger sind wund geschrieben, mein Standpunkt klar. Einfach mal die Augen aufmachen. Es gibt schließlich auch einige vegane Bodybuilder. Und die brauchen ja bekanntermaßen am meisten Fleisch um gesund und kräftig zu bleiben…
Vegatarismus rockt!